Immer schön spionagefähig bleiben. Die Vermutung liegt nahe, dass dies die neue Produktanforderung diverser großer Hersteller ist. Alles reine Spekulation! Backdoors in Netzwerkhardware haben in letzter Zeit immer wieder für Aufregung gesorgt. Unter anderem haben derartige Schwachstellen teilweise den Ruf der Chinesen angegriffen. Dies hat sie für den Aufbau des 5G-Netzes mit Huawei in Europa vorerst für einige Länder aus dem Rennen geworfen. Dieses Mal sind die Chinesen aber unschuldig. Es war ein amerikanischer Hersteller, der die Möglichkeit zur Spionage quasi auf dem Silbertablett geliefert hatte.
Der Mega-Konzern CISCO bietet Lösungen für beinahe jeden Bereich des Netzwerkbetriebes an. Auch Router und Switches gehören zum Sortiment. Bei einem Switch hatte man wohl versehentlich eine Backdoor offen gelassen. Damit hätten ganz einfach Gespräche belauscht werden können. Spionage vom Feinsten.
The very first time
Es ist nicht das erste Mal, dass das in San Francisco gegründete Unternehmen mit Spionagevorwürfen und Backdoors zu kämpfen hat. Bereits in den Jahren 2013 und 2014 entdeckte man spionagefähige Sicherheitslücken.
Switch, switch – jetzt wirst du abgehört
Die aktuelle Lücke wurde vom Sicherheit-Techniker Oliver Matuka entdeckt. Dabei geht es um eine Schwachstelle im SSH-Schlüsselmanagement bei CISCO-9000-ACI-Switches. Ein Angreifer hätte so leicht auf das Netzwerk zugreifen können. Es wäre damit ein Kinderspiel gewesen, Switches zu infiltrieren. Abhören inklusive. Gemäß Berichten des IT-Magazins The Register hat Cisco die Lücke bereits per Update behoben. Nun ist es wichtig, dass dieses Update auch gemacht wird.
Den Ball weitergeben
Da wird im Land des Lächelns aber so manch einer aufatmen. Endlich ist man nicht mehr allein mit den Spionagevorwürfen. Geteiltes Leid ist doch halbes Leid. So schnell kann sich das Blatt eben wenden. Gerade noch waren es die Chinesen, denen man nicht trauen konnte und nun haben die Amerikaner den Ball. Spionage und Überwachung – ein Thema, das ihnen wohl bereits aus zahlreichen Überwachungsskandalen vertraut sein dürfte.
In dubio pro reo
Im Zweifel für den Angeklagten. Bis jetzt steht nur fest, dass es eine Sicherheitslücke gab und dass sie ehestmöglich behoben wurde. Wo gehobelt wird, da fallen eben Späne und Fehler können passieren. Egal ob die Spionageanschuldigungen nun gerechtfertigt sind oder nicht. Ein bitterer Beigeschmack bleibt leider immer bestehen.
Fazit
Auf dem Sektor Spionage, Überwachung und Sicherheitslücken gibt es immer wieder böse Überraschungen. Kein System ist sicher. Achte darauf, dass du regelmäßig Sicherheitsupdates machst und gehe grundsätzlich nicht davon aus, dass du save bist. Es könnte immer sein, dass sich irgendein Hersteller eine Backdoor offen lässt, um später einmal nach dem Rechten zu sehen. Sicherheitsupdate nicht vergessen! Schütze deine Daten!
Quelle: https://www.golem.de; Foto: pixabay.com
Erstellt am: 13. Mai 2019