Facebook Spionage-App Onavo: Aus für Überwachung!

Vor Kurzem wurde bekannt, dass Facebook den Code seiner Spionage-App Onavo für „Marktforschung“ bei Teenagern nutzt. Wir würden es eher komplette Überwachung & Datenkrake nennen. Außerdem wurde Onavo dazu genutzt, die Konkurrenz auszuspionieren. Jetzt zieht der Konzern die Notbremse und nimmt die VPN-App auch aus dem Google Play Store.

Das heißt, die App wird geschlossen und stoppt mit dem Absaugen von User-Daten. Allerdings wird sie zwischenzeitlich noch ihrem eigentlichen Zweck als VPN nachkommen. So sollen die Nutzer Zeit haben, sich nach einer entsprechenden Alternative umzusehen.

Anwerben neuer User gestoppt

Darüber hinaus hat Facebook das Anwerben neuer User für die Facebook Research App gestoppt. Diese ist nach wie vor auf Android verfügbar, aus dem iOS Store wurde sie von Apple bereits hinauskatapultiert. Aus gutem Grund: Wie berichtet missbrauchte Facebook Apples Entwickler-Zertifikat, das nur für Mitarbeiter-Apps gedacht ist. Andere Marktforschungs-Apps von Facebook laufen aber weiter.

Späte Einsicht?

Facebook hat anscheinend (spät aber doch) erkannt, dass es in Zeiten wie diese nicht gut ankommt, die User zu verschaukeln. Ihnen mehr Sicherheit durch eine VPN-App zu verkaufen und dabei gleichzeitig deren App-Aktivitäten zu tracken – keine gute Strategie. Stattdessen setzt der Konzern jetzt darauf, die Nutzer für ihre Daten zu bezahlen und ihnen klar zu machen, was das für ihre Privatsphäre heißt.

Offizielle Bestätigung

Facebook hat das Ende von Onavo offiziell bestätigt: „Marktforschung hilft Unternehmen dabei, Produkte für den Kunden zu verbessern. Wir verlegen unseren Fokus nunmehr auf Marktforschung nach einem Belohnungssystem, was bedeutet, dass wir das Onavo-Programm beenden.“

Konkurrent wird gefährlich? Übernehmen!

Facebook hatte Onavo 2013 für kolportierte 200 Millionen Dollar erworben, um seine VPN-App zu nutzen. Diese sammelte Daten darüber, was die User auf ihren Telefonen so machten. Beispielsweise enthüllte Onavo, dass WhatsApp doppelt so viele Nachrichten am Tag verschickt als der Messenger.  Was machte Facebook? Es kaufte Konkurrenten WhatsApp kurzerhand um schlappe 19 Milliarden Dollar.

Onavo wurde als Sicherheitstool gepriesen

Facebook propagierte Onavo als Möglichkeit für die User, ihre Datennutzung zu reduzieren, gefährliche Webseiten zu blockieren und ihren Traffic vor Spionage zu schützen – während Facebook selbst den Traffic analysierte … Diese Insiderwissen lieferte dem Konzern neue Trends, Infos zum Mitbewerb und welche Features und Apps er selbst anbieten sollte.

Bereits 2018 aus Apple App Store entfernt

Kopieren und Klonen zählte in den letzten Jahren zu einer der Hauptstrategien von Facebook. Aber letztes Jahr reichte es Apple. Besorgt um den Datenschutz zwang Apple Facebook, die VPN App aus dem App Store zu entfernen. Im Google Play Store war sie aber weiterhin erhältlich. Still und leise verwendete Facebook aber den Onavo-Code und baute ihn in seine Facebook Research App ein.

Neues Ziel: Vertrauen der User zurückgewinnen?

Damit und mit Onavo ist jetzt aber auch bei Google Schluss. Interessanterweise hat sich Facebook freiwillig zu diesem Schritt entschlossen. Lernt der Konzern etwa langsam doch dazu? Denn die gewonnenen Daten waren für Facebook von großem Wert. Nunmehr an diese zu kommen, wird viel Geld kosten. Andererseits tut Facebook sicher gut daran, am Vertrauen seiner User zu arbeiten. Davon ist in den letzten Monaten jede Menge verloren gegangen …

Quelle: techcrunch.com; Foto: pixabay.com


Erstellt am: 25. Februar 2019

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