Es ist immer wieder die Rede davon, dass sich Siri, Alexa und andere Echos einfach von selbst aktivieren. Eine Universitätsstudie zeigt nun, dass das tatsächlich so ist – und hat auch gleich erhoben, wie oft Alexa mal eben so zuhört.
Du schaust gerade fern und lachst über den idiotischen Bachelor, als plötzlich eine Stimme ertönt: „Heute erwarten wir Temperaturen von 20 Grad.“ Hoppla? Was war das denn? Apples Siri natürlich. Oder Amazons Alexa. Oder wen auch immer du zuhause als „Hilfe“ stehen hast. Wahrscheinlich denkst du dir nicht viel dabei. Einfach nur ein Missverständnis. Allerdings eines, das tatsächlich sehr oft vorkommt. Zu oft!
Hört Siri 19 mal am Tag 43 Sekunden lang mit?
Das sagt die Studie der Northeastern University in Boston. Diese hat herausgefunden, dass sich smarte Lautsprecher 1,5 bis 19 Mal am Tag einschalten – ohne ein Aktivierungswort gehört zu haben. Und, noch schlimmer: Die durchschnittliche Aktivierungszeit beträgt 43 Sekunden, was bedeutet, dass 43 Sekunden deiner Gespräche mitgeschnitten werden könnten.
Analyse von TV-Shows
Die Forscher kamen zu diesem Ergebnis, indem sie TV-Shows analysiert haben, die – aus keinerlei Grund – Alexa und ihre Freunde ganz plötzlich in den Aktivierungs-Modus setzen. Konkret sahen sich die Forscher fünf smarte Lautsprecher an: Harman Kardon Invoke von Microsoft, einige Amazon Echo Dot Speaker der zweiten Generation, die erste Generation der Apple HomePods und ebenfalls die erste Generation von Google Home Mini.
Siri versteht am schlechtesten & aktiviert sich am öftesten
Drei Mal dürft ihr raten, wer der schlimmste Finger war? Natürlich: Siri. Sie ist nicht besonders gut darin, die meisten Dinge zu verstehen. Also wenig überraschend, dass irgendwelche zufälligen Wörter im Fernsehen Siri aus der Bahn werfen. Und wir sprechen dabei wirklich von häufigen Wörtern. Siri verwechselt zum Beispiel ihren eigenen Namen mit „Faith’s funeral“. Alexia missversteht „Congresswoman“. Googles Home Mini Assistent denkt, dass er gemeint ist, wenn er „I dont like the cold.“ hört. Und Cortana denkt sie ist „Colorado“.
Was du tun kannst? Ausschalten!
Ganz schön ärgerlich, dass diese ganzen Geräte dermaßen ungenau sind, was ihr „Hörvermögen“ betrifft. Aber was kannst du dagegen tun? Darauf hoffen, dass deine Gespräche so uninteressant sind, dass sie niemand ausspioniert und gegen dich verwendet? Robert Frederick, der einmal Manager bei Amazon Web Services war, hat darauf eine klare Antwort zur BBC. Wenn er seine Privatsphäre möchte, dann schaltet er einfach seine Alexa aus. Es sieht ganz so aus, als würde diese ganzen smarten Lautsprecher unser Leben nicht wirklich leichter machen …
Erstellt am: 13. März 2020