Hilft bei Alexa eigenes Aktivierungswort? Alexa schafft es ja quasi monatlich mitten rein ins Kreuzfeuer der Kritik. Der Echo von Amazon (und andere seiner Art) soll seine Nutzer überwachen und ausspionieren. Wundert es uns also, dass Amazon über ein Patent verfügt, mit dem Alexa ohne das aktivierende Wörtchen „Alexa“ am Anfang eines Befehls, antworten kann. Nämlich dann, wenn es am Schluss kommt.
Amazon arbeitet stetig daran, Alexa „menschlicher“ zu machen. Dazu gehört auch, dass es eigentlich alltäglicher für die Nutzer wäre, das „Alexa“ ans Ende eines Befehls zu stellen, also z. B. „Wie wird das Wetter heute, Alexa?“ Oder auch statt Alexa eigenes Aktivierungswort zu nutzen. Diese natürlichere Interaktion zwischen Mensch und Echo ist auch Inhalt eines Patents, in dessen Besitz Amazon ist. Mit der patentierten Technologie hört Alexa auch auf Befehle mit Alexa eigenes Aktivierungswort am Ende eines Satzes.
Alexa müsste ständig mithören
Allerdings, hier kommt das große Aber – eh klar: Damit das klappt, muss Alexa sämtliches Gesprochenes in einem Zwischenspeicher legen. Also genau das tun, wovor wir uns in Sachen Überwachung & Einschränkung unserer Privatsphäre immer fürchten! Denn wenn die Technologie aus dem Patent verwendet wird, hört Alexa einfach immer mit. Sie schickt den Zwischenspeicher zwar immer erst dann an Amazon, wenn das Aktivierungswort den Satz abschließt und der User kann zwischen 10 oder 30 Sekunden Zwischenspeicher wählen. Trotzdem bleibt ein mehr als bitterer Beigeschmack, dass unsere Privatsphäre damit nicht mehr wirklich privat ist …
Alexa eigenes Aktivierungswort laut Amazon nicht im Einsatz
Die Existenz dieses Patents (das es übrigens schon seit Anfang 2019 gibt) und das damit verbundene Dauerlauschen von Alexa hat entsprechend für Wirbel gesorgt. Amazon beschwichtigt allerdings: Denn die Technologie aus dem Patent werde derzeit überhaupt nicht verwendet. Ja, man wisse überhaupt nicht, ob und wann sie zum Einsatz kommen wird. Der Konzern lässt viele Patente eintragen, einfach nur zum Sichern von Ideen.
Wenn auch diese Technologie (noch) nicht im Einsatz ist – Amazons Alexa hat immer wieder mit Vorwürfen zu kämpfen. So wurde beispielsweise vor Kurzem bekannt, dass Amazon-Mitarbeiter Alexa-Aufnahmen einzelner User manuell tippen und analysieren. Ganz schön gruselig … Und wie man sieht, ist das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. Unser Privatsphäre ist durch Echos wie Alexa jedenfalls weiterhin in Gefahr!
Quelle: heise.de; Foto: pixabay.com
Erstellt am: 2. Juni 2019