Kaum zu glauben, aber wahr. Die altbekannte Schwäche SS7 (Signaling System 7) hat es immer noch drauf. Als Beweis dafür hat sie sich die britische Metro Bank auserkoren. Es ist schon lange bekannt, dass das Telekomprotokoll SS7 schwächelt und dennoch sind immer noch sehr ergiebige Angriffe möglich. Cyberkriminelle verschaffen sich Zutritt zu deinem Geld.
Wie es geht?
Man nehme ein bisschen Phishing und vollende dann das Menü durch die Umgehung der vielgepriesenen Zwei-Faktor-Authentifizierung mit SMS. Voila. Das klingt zu einfach? JA! Es gibt zu wenige Sicherheitsvorkehrungen für SS7, da es aus einer Zeit stammt, in der dieser Aspekt noch sekundär war. Die Kontrolle lag bei einigen wenigen Betreibern. Mittlerweile sind aus ein paar Betreibern eine beinahe unüberschaubare Anzahl von Providern geworden. Wo viele Köche gleichzeitig kochen, geht schnell etwas daneben. Hacker können relativ leicht über einen der Übertragungswege Daten abgreifen.
Deeskalation seitens der Bank
Anscheinend waren nur wenige Kunden von der Attacke betroffen und man arbeite bereits gemeinsam mit Telekommunikationsanbietern an einer Lösung. Warum erst jetzt? Die Schwächen des SS7 und ihr Missbrauchspotential waren seit Jahren bekannt und auch in Expertenkreisen wurde immer wieder drauf hingewiesen. Bereits 2014 wurde auf dem CCC gezeigt, dass das Protokoll enorme Schwächen hat. Es lässt praktisch jeden herummurksen, der es versucht. So können leicht SMS umgeleitet oder Gespräche abgehört werden. Und jetzt? 5 Jahre später? Es ist praktisch nichts unternommen worden um dieses Sicherheitsdefizit auszugleichen.
Fazit
Alte Schwächen des SS7 werden nicht behoben und treiben immer noch ihr Unwesen. Neue Schwachstellen kommen hinzu und machen uns ebenfalls das Leben schwer. De facto hinken wie immer einen Schritt hinterher. So gut informiert und clever können wir gar nicht sein. Manchmal kann uns einfach nur das Bauchgefühl retten. Schütze deine Daten!
Quelle: ZDNet.de; Foto: pixabay.com
Erstellt am: 14. Februar 2019