Es war einmal eine Zeit, in der Überwachung reine Fiktion war. Romane, Filme und Serien deuteten schon vor längerer Zeit darauf hin, dass es da noch einiges an Spielraum geben würde. Und man wusste oder hoffte, dass es nie passieren würde. Paranoide Spinner waren jene, die sich leicht beobachtet fühlten und Verschwörungstheoretiker jene, die hinter gewissen politischen Manövern reines Kalkül vermuteten. Schon längst haben die Enthüllungen und Offenbarungen der letzten Jahre gezeigt, dass der Weg zwischen Fantasie und Realität nur noch eine schmale Gradwanderung ist.
Es ist möglich. Wir werden überwacht. Wie? Die Antwort liegt in der Fiktion. Frei nach dem Motto: Alles was du dir vorstellen kannst, ist möglich. Die Ereignisse der Menschheitsgeschichte haben genau das gezeigt. In den meisten Fällen LEIDER. Wir haben unseren Verstand und unsere Intelligenz dem Fortschritt verschrieben, der in vielen Fällen bei näherer Betrachtung ein riesengroßer Rückschritt ist.
Das Ministerium für Wahrheit
Der totalitäre Überwachungsstaat von George Orwells 1984 mutet längst nicht mehr so absurd an wie noch vor 10 Jahren. Der Protagonist Winston Smith hat den Preis für den Wunsch nach Privatsphäre mit einer saftigen Gehirnwäsche bezahlt. Als Mitarbeiter im „Ministerium für Wahrheit“ wusste er was es hieß Daten und Fakten zu manipulieren. Als er nicht mehr mitspielen wollte, passte man ihn eben wieder an.
Prävention durch Alarmmechanismen
Die Kurzgeschichte Minority Report von Philip K. Dick zeichnet die Funktion von Mutanten, die benützt werden um Verbrechen zu verhindern. Die Precogs werden also präventiv eingesetzt und erinnern an diverse Überwachungsmechanismen, die rein dazu dienen um Verbrechen zu verhindern.
Der schwarze Spiegel
Kennst du die Serie Black Mirror? Das ist wirklich nichts für schwache Nerven. Hier werden wir direkt mit den Gefahren der digitalen Welt konfrontiert.
Überwachung pur mit Hilfe der Technik
In der Serie Person of Interest hat der Programmierer Harold Finch hat eine Maschine entwickelt und auch die Software dazu programmiert. Diese Maschine sammelt, speichert und verarbeitet alle verfügbaren Überwachungsdaten. Damit sollen zukünftige Verbrechen verhindert werden. Natürlich hat sich der Programmierer sich ein kleines Hintertürchen offen gelassen. Die Überwachung der Überwachung sozusagen.
Dissoziation auf allen Ebenen
In der Serie Mr. Robot wird der junge IT-Sicherheits-Experte Elliot Alderson engagiert. Und zwar von Mr. Robot, der die Weltwirtschaft schwächen will. Elliot, der an einer dissoziativen Identitätsstörung leidet, erkennt, dass er selbst Mr. Robot ist. Und während seine eigene innere Welt seit jeher schwankte, setzte er gezielte Hacks ein um auch die äußere Welt ins Schwanken zu bringen. Eine Parallele zur modernen Welt. Was in unserem Inneren nicht passt, wird solange scheinbar digital kompensiert bis die Außenwelt auseinanderbricht. Erst dann sehen wir wirklich nach Innen.
Das Leben der Anderen
Und wie wirkt sich die Überwachung auf die Überwacher selber aus? In Das Leben der Anderen erhält der Stasi-Hauptmann Wiesler den Auftrag, den erfolgreichen Schriftsteller Georg Dreymann und dessen Lebensgefährtin, eine bekannte Theaterschauspielerin auszuspionieren. Der Spitzeldienst stürzt Wiesler in einen extremen moralischen Konflikt. Durch das Leben der „anderen“ von ihm überwachten Menschen lernt er neue Werte kennen. Die Freiheit der Gedanken, eine eigene Meinung vertreten, Kunst und Literatur. Werte, die ihm bislang fremd waren.
Der Dialog
Auch der Film Der Dialog zeigt welche Auswirkungen die Überwachung auf den Überwacher haben kann. Ein Abhörspezialist, der in eine Intrige verstrickt wird. Beim Lauschangriff auf das junge Paar Ann und Mark gerät Abhörexperte Harry in eine schweren Konflikt. Alle Anzeichen deuten auf einen geplanten Mord hin.
Who am I – Kein System ist sicher
Der Hacker Benjamin Engel hat in der virtuellen Welt all das gefunden was ihm die reale Welt seit jeher verwehrte. Aus diesem Grund taucht er zur Gänze in sie ein. Kleine Hackerangriffe geben ihm das Gefühl etwas zu können. Die Leitsätze, die er von seinem großen Hacker-Idol lernt, enthalten eine große Portion Wahrheit. 1. Kein System ist sicher 2. Strebe nach dem Unmöglichen!
Fazit
Überwachung ist längst keine Fiktion mehr. Niemand kann vor dieser Wahrheit die Augen verschließen. Kein System ist sicher, denn nichts ist unmöglich. Deshalb: Schütze deine Daten!
Quelle: Kurier.at; Foto: pixabay.com
Erstellt am: 1. April 2019