Bei einigen sozialen Netzwerken und Apps Twitter, FourSquare, Instagram und Facebook hast du die Möglichkeit, an einem öffentlichen Ort wie Restaurant, Bar, Museum, Geschäft, deine Geodaten online freizustellen. Es besteht auch die Möglichkeit, deinen eigenen Standort in Tweets oder Beiträge einzufügen. Diese Entscheidung triffst du selbst. Es ist aber gut zu wissen, dass Twitter die Nutzer-Geodaten sowieso heimlich sammelt …
Twitter ist auf der ganzen Welt ein beliebtes soziales Netzwerk. Es wurde im März 2006 gestartet, damit können mehr als 300 Millionen aktiver Nutzer täglich über 500 Millionen Kurznachrichten „Tweets“ senden.
Der Twitter-Nutzer hat die Möglichkeit, den Ort bzw. die Stadt anzugeben, wo normalerweise der Hauptwohnsitz sein sollte. Bei der Registrierung eines Twitter-Benutzerkontos kann diese Information in ein Wohnort-Feld eingegeben werden. Laut einer Studie füllen weniger als 14 % der Nutzer dieses Feld in der Realität aus. Von einer internationalen Forschergruppe wurde aber das Tool „Location Privacy Auditor“ entwickelt, mit dem Twitter in wenigen Minuten deinen Wohnort festlegen kann.
Standort-Daten, die nicht mehr geheim sind
Der Grünenpolitiker Malte Spitz hat 2009 sechs Monate seiner Vorratsdaten von der Telekom eingeklagt und ZEIT ONLINE zur Verfügung gestellt. Die Geodaten wurden mit frei im Netz verfügbaren Informationen aus dem Leben des Abgeordneten verknüpft und die ganze Welt konnte all seine Bewegungen dieser Zeit nachvollziehen. Er machte das freiwillig. Aber auch mit deiner Privatsphäre sieht es nicht gut aus: Viele Menschen können sich aber gar nicht vorstellen, dass sie heimlich auch verfolgt werden.
Standorte werden auch via Nachrichten mitgeteilt
Die GPS-Daten werden trotz der EU-Datenschutz-Grundverordnung gesammelt und weitergeleitet. Denn alle Standortdaten, die bis zum Eintreten der neuen Twitter-Rechtlinie 2015 geteilt wurden, bleiben durch die API zugänglich. Auch wenn man seinen Standort im Tweet nicht teilt, können die Geodaten seit 2009 mit Nachrichten mitgeteilt werden. So geben die Metadaten von Twitters API auch heute die vertraulichen Informationen über den Wohnort eines Users mit einer Trefferquote von 92,5 % weiter.
Durch seine App verfolgt Twitter fast jede Nutzer-Bewegung, bis hin zu der Info, welchen Button du klickst. Twitter weiß genau, was du wann und wo mit seinem Programm machst.
Standort ausblenden: Mythos oder Realität?
Die vom Nutzer gespeicherten Orte können auf zwei Arten aus Social Media abgerufen werden: entweder über die Computer-IP-Adresse oder über die Mobile-Geräte. Bei Websites hat der Nutzer zumindest die theoretische Möglichkeit, seine Privatsphäre mit bestimmten Tools zu schützen. Die Applikationen aus dem App Store gehören aber zu Open Source Anwendungen mit geschlossenem Quellcode und da gibt es kein Kontrollkästchen „nicht verfolgen“. Also hat ein normaler Benutzer keine Chance, die Statistiksammlung seiner Geodaten zu verhindern.
Was passiert wirklich mit unseren Twitter-Daten?
Social-Media-Services ermöglichen Nutzern, die Standortinformationen in ihre Beiträge hinzufügen. Im positiven Sinne kann der Nutzer über standortbasierte Dienste, geodatenbezogene Services und ortsabhängige Empfehlungen informiert werden. Für welche Zwecke unsere Geodaten aber darüber hinaus verwendet werden, können wir nur vermuten. Es wird aber ganz sicher nicht zum Schutz unserer Daten und Privatsphäre beitragen …
Quelle: futurezone.de; Foto: pixabay.com
Erstellt am: 21. Januar 2019