Mit Fremden mitgehen? No way! Das impfen uns unsere Eltern von Klein auf ein. Was aber, wenn der böse Fremde sich via vernetzter Geräte ins Kinderzimmer einschleicht? So passiert einer Familie in den USA, die plötzlich aus ihrem Baby Monitor Stimmen hörte. Diese drohten mit der Entführung ihres Kindes.
Bei dieser Geschichte handelt es sich nicht um einen Horrorfilm, sondern um die Realität. Denn je smarter unsere Geräte und unser Zuhause werden, desto leichter für Cyberkriminelle, sich zumindest virtuell Eintritt zu verschaffen. Im vorliegenden Fall hörten die betroffenen Eltern, Ellen und Nathan Rigney, aus dem Zimmer ihres 4 Monate alten Sohnes eine Stimme. Ellens erster Gedanke war, „dass jemand im Zimmer sein musste, dass jemand im Zimmer meines Sohnes ist.“
Hacker drohte plötzlich über das Kamera-Mikro mit Entführung
Klarerweise sprangen die beiden sofort aus dem Bett und schalteten das Licht an. Ebenfalls an war auch die Baby Monitor-Kamera in ihrem Zimmer – obwohl sie diese eigentlich vor kurzem ausgeschaltet hatten. Und genau dort hatte sich der Hacker eingeschlichen. Über das Mikro der Kamera forderte er die Rigneys auf, das Licht zu deaktivieren. Als sie diesen Befehl verweigerten, sagte der Kriminelle zu ihnen: „Ich werde euer Baby entführen. Ich bin im Zimmer eures Babys.“ Daraufhin rannte Nathan hinauf zum Kinderzimmer, fand seinen Sohn aber gottseidank rundum sicher vor.
Kameras ohne Internetverbindung als Alternative
Zu diesem Zeitpunkt ging den Rigneys ein Licht auf: Der Hacker hatte die Baby Monitor-Kamera gekapert und bluffte. Sie schalteten sofort ihr WLAN aus und riefen die Polizei an. Die Kameras landeten auf dem Müll, stattdessen kaufte sich die Familie Modelle ohne Verbindung zum Internet.
Angeblich geleakte Passwörter „schuld“
Der Hersteller des gehackten Baby Monitors wurde ebenfalls über den Vorfall in Kenntnis gesetzt: Nest gab bei NBC News an, dass derartige Fälle passieren können, wenn User kürzlich geleakte Passwörter verwenden. Ob es aber bei den Rigneys so war, konnte die Firma nicht sagen. Nest empfahl allen Konsumenten, das Hersteller-Passwort zu ändern und eine Zwei-Faktor-Authentifizierung zu nutzen sowie Nest bei verdächtigem Verhalten direkt zu kontaktieren.
Wie schützt du deine Familie vor derartigen Attacken?
Das Internet der Dinge birgt viele Risiken – so auch Baby Monitore. Diese Geräte sind meist weniger hoch entwickelt wie Smartphones oder Laptops und verfügen oft über kaum Sicherheitsvorkehrungen. Deshalb musst du dich selbst um deine Privatsphäre und deinen Schutz kümmern:
- Ändere voreingestellte Passwörter sofort gegen kompliziertere und damit sicherere Passwörter.
- Reduziere, wo möglich, die Menge an Daten, die das Gerät über dich sammelt.
- Wenn du das Gerät gerade nicht benötigst, schalte es komplett aus.
- Führe regelmäßige Updates deiner Soft- und Firmware durch.
- Verwende Webcam-Abdeckungen.
- Nutze bei deinem Router ein VPN, um alle Geräte in deinem Netzwerk rundum zu schützen und zu sichern.
Quelle: nordVPN.com; Foto: pixabay.com
Erstellt am: 6. Januar 2019