Und, welche Geschenke hast du unterm Weihnachtsbaum gefunden? Egal, was das Christkind für dich parat hatte – wenn es sich um neueste technische Geräte mit Kamera, Mikro und einer Internetverbindung handelt, könnten sie gehackt werden und die Türen zu deinem Privatleben weit öffnen. Die folgenden Geschenke haben es besonders in sich …
Webcams
Dass uns die Kameras auf unserem Computer gefährlich werden können, wissen wir. Deswegen: Abkleben! Aber auch viele andere Kameras bergen hohe Hacking-Risiken und sind sogar viel leichter einzunehmen. Egal ob der Baby-Monitor oder ein Haustier-Tracker – sie alle verfügen über eingebaute Kameras und können via Smartphone kontrolliert werden. Meist sind sie mit einem Werks-Passwort ausgestattet und können binnen Minuten gehackt werden.
Facebook Portal
Wo Facebook draufstehst, ist meist wenig Privatsphäre drin. Das ist auch beim neuen Facebook Portal nicht anders. Dieses Handheld wurde eigentlich dafür designt, deine Voice Calls zu verbessern. Es verfügt über Kameras, die den User im ganzen Raum verfolgen und ein Telefonieren während Haushaltsaktivitäten etc. ermöglichen. Facebook behauptet zwar, das Geräte wäre unter Berücksichtigung höchster Sicherheitsaspekte entwickelt worden – aber ein Gerät, dessen Kameras dich überall hin verfolgen? Von einem skandalbehafteten Konzern, der für seine unseriöse Datenpolitik und Datenlecks bekannt ist? Mehr muss dazu nicht gesagt werden, oder?
Smart TVs
Ein smarter Fernseher nimmt es mit deiner Privatsphäre schon mal von vornherein nicht genau. Die meisten Geräte tracken dein Sehverhalten und senden es an Hersteller und Werbetreibende. Da Smart TVs aber auch über sehr wenig Cybersicherheits-Vorkehrungen verfügen, werden sie auch leicht ein Opfer von Hackern. Diese können dann dein Gerät kontrollieren, die Kanäle wechseln oder die Lautstärke aufdrehen.
Leider haben auch der MI5 und die CIA die Spionage-Möglichkeiten von Smart TV entdeckt. Sie haben Malware entwickelt, um dein Gerät zu infizieren – und damit dann deine Konversationen zu belauschen und die eingebaute Kamera zur Überwachung zu nutzen. Sogar dann, wenn du glaubst, dein Fernseher ist ausgeschaltet!
Smartphones
Smartphones zählen zu sehr beliebten Geschenksideen. Aber natürlich sind sie auch perfekte Spionage-Werkzeuge: Sie können dich tracken und einige von ihnen können sogar deine Privatgespräche aufzeichnen. Unzählige User haben bemerkt, dass ihre Gespräche über ein neues Kleid oder einen Urlaub zu zielgerichtete Werbeanzeigen auf verschiedensten Social Media-Kanälen geführt haben. Facebook und Instagram haben die Verwendung solcher Techniken nicht bestätigt und sprechen von reinem Zufall. Aber es wäre nicht das erste Mal, dass unsere Daten von Social Media-Giganten heimlich gesammelt werden …
Sprachassistenten
Alexa oder Googles Sprachassistent werden immer beliebter. Sie mögen praktisch erscheinen, dir das Wetter sagen oder deine Lieblingsmusik spielen. Aber sie können auch im Geheimen deinen Konversationen lauschen. Es gibt etliche Geschichten von Alexa. Ja, mehr noch: Der Echo von Amazon wurde sogar als „Zeugin“ in einem Mordprozess „geladen“.
Fitnesstracker & Co
Es mag so wirken, als würden Fitnesstracker, Smartwatches u. ä. nicht sehr viele Daten sammeln – wen kümmert es schon, wie viele Schritte du jeden Tag gehst? In Realität zählen diese Geräte aber viel mehr als deine Schritte. Sie können die Art und die Frequenz deiner Aktivitäten mitloggen, deine Standorte, deine Schlafgewohnheiten etc. In den falschen Händen können derartige Infos zu Diebstählen führen. Es gab sogar einen Fall, in dem Fitnessmesser den Standort von Top-Secret-Militäreinheiten verrieten …
Smart Home-Geräte und IoTs
Ein smartes Home, das ist doch mal ein nettes Weihnachtsgeschenk. Aber eines mit Tücken! Das Internet der Dinge (IoT) verbindet Geräte mit dem Internet, die dort eigentlich nichts zu suchen haben. Beispielsweise den Kaffeeautomat, der dir deinen Cappuccino zubereitet, bevor du überhaupt das Bett verlassen hast. Oder Thermostate, die deine Wohnung vorheizen, bevor du heimkommst. Alle diese Geräte können über dein Smartphone kontrolliert werden.
Aber Achtung: IoTs wurde nicht im Hinblick auf Sicherheit konzipiert, sie bieten sich als exzellente Malware-Hosts and und können sehr leicht gehackt werden. Sie können dich zwar nicht ausspionieren wie ein Smart TV, aber Hacker können dein Zuhause in eine ungemütliche, ja sogar gefährliche, Umgebung verwandeln:
- Öfen können jederzeit eingeschaltet werden
- Thermostate können umgeschaltet werden und deine Leitungen im Winter zufrieren oder das Haus im Sommer überhitzen
- Kühlschränke können deaktiviert werden, während du nicht zuhause bist
- Die ganzen smarten Geräte speichern jede Menge Daten über dein Leben und deine Verhaltensweisen. Diese können lokalen Hackern verraten, ob du zuhause bist – Einbrechen leicht gemacht.
Wie du dich schützen kannst
Du hattest ein solches oder ähnliches Tech-Geschenk mit Überwachungspotenzial unterm Weihnachtsbaum? Und eigentlich möchtest du es nutzen, weil es dein Leben erleichtert? Dann solltest du zumindest einige Sicherheitsvorkehrungen treffen, um nicht Spionage-Opfer deiner eigenen Geräte zu werden:
- Wenn du das Gerät nicht verwendest, schalte es ab.
- Führe regelmäßig Updates deiner Software und Firmware durch
- Lösche regelmäßig sämtliche Aufzeichnungen über deine Aktivitäten
- Verwende Webcam-Abdeckungen
- Schalte die Stimmerkennung aus
- Speichere niemals dein Passwort oder deine Kreditkarten-Daten auf IoT-Geräten
- Ändere das voreingestellte Passwort in ein sicheres
- Deaktiviere sämtliche Tracking-Features
… so kann dein High-Tech-Weihnachtsgeschenk dir nicht dein Leben versauen, anstatt es wie geplant zu versüßen!
Quelle: NordVPN; Foto: pixabay.com
Erstellt am: 27. Dezember 2018