Und wieder richten wir unseren Blick auf China. Diesmal aber mit einer positiven Änderung in der ansonsten extremen Internet-Zensur der dortigen Regierung. Anscheinend ist die ganz überraschend blockierte Suchmaschine Bing nun doch wieder zugänglich.
Letzte Woche kam es bei Bing in China zu stundenlangen Blockaden. Nichts ging mehr. Die Befürchtungen waren groß, dass die Regierung die Suchmaschine auf die Sperrliste gesetzt hat. Wie so viele andere Internetdienste. Man denke nur an Facebook oder Twitter. Für uns selbstverständlich. In China allesamt schon lange Zeit auf dem Index.
So gibt es derzeit ja auch kein Google – der Konzern plant allerdings eine sehr umstrittene „regierungsfreundliche“ neue Suchmaschine. Aufgrund der großen Kritik von allen Seiten wird dieses Projekt aber sich noch dauern bzw. ist die Umsetzung überhaupt fraglich.
Heimische Suchmaschinen dominieren
Die chinesischen User sind zum Großteil auf hiesige Suchmaschinen angewiesen. Hier ist Baidu mit einem 70 %-igen Marktanteil führend. Bing verfügt im Vergleich dazu nur über 2 % Reichweite. Bisher hat sich Bing in China halten können. Bereits seit Jahren konnten die dortigen User auf die Suchmaschine zugreifen. Bis eben zu den Blockaden letzte Woche.
Technische Probleme oder Regierungsauftrag?
Laut Bloomberg handelte es sich dabei aber nicht um Zensur, sondern um technische Probleme. China Unicam wiederum sprach von einem Regierungsauftrag zur Blockade. Was nun? Sobald die Regierung ihre Finger im Spiel hat, könnte man eher von langwierigen Sperren ausgehen. Kurz darauf posteten aber einige User auf dem chinesischen sozialen Netzwerk Weibo, dass Bing wieder zurück sei und normal funktioniere. Das konnte auch Bloomberg verifizieren.
Hat sich Microsoft die Rückkehr von Bing mit Zugeständnissen an die Regierung erkaufen müssen? Oder handelte es sich wirklich nur um technische Gebrechen? Microsoft selbst äußerste sich nicht zum Ausfall, bestätigte diesen nur kurz. Hintergrundinfos gibt es keine.
Quelle: derstandard.at; Foto: pixabay.com
Erstellt am: 30. Januar 2019