Aus Fehlern lernt man, heißt es. Trifft dies auch auf Facebook zu? Nach den großen Datenskandalen wie jenen rund um Cambridge Analytica gäbe es für den Konzern jedenfalls jede Menge Änderungsbedarf. Laut Managerin Sheryl Sandberg hat sich das soziale Netzwerk tatsächlich geändert: „Wir sind nicht dasselbe Unternehmen wie 2016 oder auch noch vor einem Jahr,“ so der Facebook-CEO.
Diese Behauptung stellte die Managerin auf der Innovationskonferenz DLD im Rahmen ihres Vortrages „Welches Internet wollen wir?“ auf. Laut Sandberg ist die Antwort auf diese Frage ein Internet, das freie Meinungsäußerung erlaubt. Wo sich die Menschen gleichzeitig aber auch sicher fühlen können. Eines ist klar: Wenn wir uns um unsere höchst sensiblen Daten und unsere Privatsphäre Sorgen machen müssen, fühlen wir uns garantiert nicht sicher.
Sicheres, sorgenfreies Internet mit Facebook?
Das sieht anscheinend auch Sandberg so. Die Facebook-Geschäftsführerin gab nämlich in ihrem Vortrag auch einige Gründe an, inwiefern sich Facebook in diesem Sinne (zum Positiven) geändert habe. Das soziale Netzwerk war ja u. a. auch ins Gerede rund um Wahlmanipulation gekommen. Dagegen möchte Facebook weiter vorgehen und hat sich als Partner das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) auserkoren. Wahlen sollen laut Sandberg generell sicherer werden.
Datenschutz sei verbessert worden
Ein großes Thema ist natürlich auch der Datenschutz, den Facebook ja nicht immer ganz ernst nimmt. Dieser sei verbessert worden, die Nutzer haben mehr Kontrolle über ihre Privatsphäre erhalten. Außerdem habe man Hass-Postings und manipulative Beiträge im Fokus. So wurden aus diesen Gründen bereits Tausende Accounts eliminiert.
Keine Geschäftemacherei mit Daten?
Ebenfalls thematisiert wurde das Geschäftsmodell von Facebook – ein weiterer Kritikpunkt von Datenschützern & Co. Denn das soziale Netzwerk soll Daten seiner Nutzer sammeln und diese weitergeben, um sich zu finanzieren. Sandberg aber sieht in den missbräuchlich verwendeten Facebook-Tools auch gute Seiten: „Und dafür lohnt es sich, zu kämpfen.“
Viele schöne Worte. Leider gab Sandberg ihrem Publikum aber nicht die Chance, diese zu hinterfragen. Sie absolvierte ihren Auftritt und war dahin. Fragen oder ein Interview? Keine Chance. Schade eigentlich. Jetzt kann man ihr eigentlich nur blind vertrauen und schauen, wie sich das heurige Jahr bei Facebook gestaltet. Wird es wieder Datenskandale und Leaks geben? Oder hat sich das soziale Netzwerk wirklich geändert?
Quelle: derstandard.at; Foto: pixabay.com
Erstellt am: 23. Januar 2019