Da haben die Eigentümer von 11 Millionen Fotos am Portal Theta 360 von Ricoh noch mal Glück gehabt: Die Fotos wären aufgrund einer Sicherheitslücke öffentlich zugänglich gewesen – die Schwachstelle ist White Hat-Hackern aufgefallen und wurde somit nicht ausgenutzt. Mittlerweile wurde sie geschlossen.
Auf Theta360.com hat Ricoh eine Foto-Plattform für seine 360-Grad-Kamera-User mit ebendiesem Namen eingerichtet. Dort können die Nutzer ihre Fotos uploaden und auf Wunsch auch veröffentlichen und kommentieren. Viele der Fotos werden aber nicht geteilt, sondern privat gehalten. Bis jetzt. Denn aufgrund einer Schwachstelle wäre es jedem möglich gewesen, 11 Millionen Fotos einzusehen – auch die privaten.
Neben Fotos auch Userdaten & teilweise sogar Social Media zugänglich
Entdeckt haben dies die sogenannten Hacktivisten. Diese gaben die UUID (Universal Unique Identifier) der Fotos in die jeweilige Elasticsearch-Datenbank erhielten die White Hat-Hacker freie Bahn bei allen eigestellten – öffentlichen und privaten – Fotos. Aber nicht nur das: Darüber hinaus hatten die „guten Hacker“ auch noch Zugriff auf andere Daten. Nämlich auf die Datenschutzeinstellungen, den User-Namen, den echten Benutzer-Namen, die UUID für jede Aufnahme und den Bildtext der Fotos. Es war in einigen Fällen sogar möglich, sich mit dem User-Name auf den zughörigen Social Media-Account zu verbinden …
Kein Wunder also, dass die Hacktivisten das Datenleck als gravierend einstufen. Zumal private Fotos ja wirklich einiges zeigen können, was der Besitzer niemals öffentlich preisgeben möchte – seien es Kinderfotos oder auch Fotos aus dem eigenen Zuhause (und was auch immer sonst noch). Das kennst du sicherlich auch nur zu gut …
Unklar, ob Schwachstelle bereits zuvor ausgenutzt wurde
Die Sicherheitsforscher haben übrigens nicht auf eigene Faust gehandelt, sondern für VPNMonitor. Der hat sich nämlich zum Ziel gesetzt, Schwachstellen ausfindig zu machen und auch schließen zu lassen. Im Fall Theta360 ist das auch binnen einem Tag nach Information geschehen. Es kann aber natürlich trotzdem sein, dass nicht nur die White Hat-Hacker die Sicherheitslücke entdeckt haben. Sondern auch Hacker mit weniger guten Ansinnen. Deswegen: Solltest du Mitglied auf der Fotoplattform sein – Augen auf!
Quelle: heise.de; Foto: pixabay.com
Erstellt am: 1. Juni 2019