Facebook betreibt Datenkrakerei und nutzt dafür dein Sicherheitsbedürfnis schamlos aus. Seit geraumer Zeit sollst du deine Handynummer als zusätzliche Schutzmaßnahme eingeben. Gut und schön, soziale Netzwerke sind dafür bekannt, dass sie sich nicht in Form von Bargeld, sondern mit deinen wertvollen Daten bezahlen lassen. Das wäre vielleicht sogar ein fairer Deal, wenn es denn transparent und ehrlich zugehen würde. Leider bestätigt sich aber immer wieder das Gegenteil.
2FA-Authentisierung – Facebook frönt der Nummernsammelleidenschaft
Wenn du dich jetzt bei Facebook anmeldest, wird dir groß angepriesen, dass eine Zwei-Faktor-Authentisierung dein Konto toll schützt. Das klingt auch erst einmal einleuchtend, denn neben dem Passwort gibst du auch einen Code ein, den du zuvor per SMS oder eine App auf dein Smartphone bekommst. So direkt wird es natürlich nicht kommuniziert, aber lass es uns doch einmal anders ausdrücken: Willst du mitmachen, hast du doch gefälligst bitte deine Telefonnummer herauszurücken. Müssen wir erwähnen, dass Facebook deine Nummer anschließend behält? Toll, was? (Achtung, Ironie:) Ist ja sicherlich nur zu deinem Besten. Du findest nirgends eine Option, der Verwendung deiner Nummer zu widersprechen? Ganz bestimmt auch nur ein Versehen.
Du wolltest doch nur deine Anonymität schützen – ging aber leider daneben
Wir sagen es ungern, aber die Fakten liegen klar auf der Hand. Facebook interessiert sich für deinen Schutz offensichtlich so viel, wie wenn in China ein Sack Reis umfällt. Wenn du nun an den netten Absichten zweifelst, die das Netzwerk da an den Tag legt, mache dir doch einfach mal die Mühe und versuche, den Personenkreis einzuschränken, von dem du mittels deiner Nummer gefunden werden kannst. Lass uns raten, du bekommst folgende Optionen zur Auswahl angeboten: Freunde, Freunde von Freunden oder einfach Jeder. Wo, bittschön, ist die Auswahlmöglichkeit „Niemand“ geblieben? Das hast du nun davon, dass du dich einfach nur schützen wolltest.
Facebook schämt sich nicht einmal für die Masche
Um noch den letzten Rest Gutgläubigkeit aus dir herauszupressen, legen wir dir diese Lektüre ans Herz. Schnall dich aber gut an, damit es dich nicht aus dem Sessel hebt. Was die Betreiber des sozialen Netzwerks so treiben, lässt inzwischen sogar die eigenen Ex-Sicherheitsleute erschaudern. Es ist der Stoff, aus dem die Endzeitfilme sind. Trotzdem, du kannst dich getröstet fühlen, denn die Wirtschaft hast du auf jeden Fall ein bisschen angekurbelt. Und du wirst viele herrliche Werbeeinblendungen bei Facebook genießen, die genau auf dich zugeschnitten sind. Das ist doch auch mal was!
Müssen die denn so tun, als wären die Nutzer auf den Kopf gefallen?
Weißt du, über welchen Punkt wir uns langsam wirklich aufregen? Facebook macht Versprechen und hält sie nicht ein. Schritt für Schritt wird die Privatsphäre der Nutzer eingeschränkt und man scheint davon auszugehen, dass niemand es merkt. Jedes Mal, wenn wieder ein kleinerer oder großer Skandal aufgedeckt wird, sind wir enttäuscht und verlieren ein Stück mehr vom Vertrauen.
Hatte nicht Mark Zuckerberg behauptet, er wolle die Welt täglich ein Stück besser machen? Langsam sollte man doch wirklich Tacheles reden und feststellen: Besser wird die Welt wahrscheinlich nur für diejenigen, die mit ihm in einem Boot sitzen und sich selbst an der Masche bereichern.
Lass dir die Manipulation nicht gefallen und informiere dich
Seit 2017 lautet ja der neue Facebook-Slogan: Die Welt näher zusammenbringen. Ob du das willst oder nicht, diese Mission schreitet unaufhaltsam voran. Da die sozialen Netzwerke gerade auch bei Jugendlichen beliebt sind, ist es unser Anliegen, immer wieder den Finger in die Wunde zu legen. Es darf einfach nicht so weitergehen, dass Begriffe wie „Datensicherheit“ und „Online-Privatsphäre“ missbraucht und ins blanke Gegenteil verkehrt werden. Das ist unerträglich und die blanke Gehirnwäsche! Es ist schade, dass es noch kein eigenes Schulfach zur Thematik Datenschutz gibt. Wir versuchen, auf unserer Seite alle Tipps und Nachrichten zu sammeln, die dich im Internet schützen, damit die Öffentlichkeit kostenlos davon erfährt.
Quelle: netzpolitik.org; Foto: pixabay.com
Erstellt am: 27. März 2019