Die 7 fatalsten Irrtümer über die Sicherheit beim Surfen über WLAN, die dich deine Daten kosten könnten – Und 3 Tipps, wie du Datenklau verhinderst

Zum Thema WLAN-Sicherheit kursieren Märchen und Legenden, dass es jedem Sicherheitsexperten die Zehennägel hochrollen würde. Die Meinungsfreiheit im Internet ist toll, aber sie hat eben auch die Nebenwirkung, dass jeder sein Laienwissen verbreiten kann. Manche Mythen verbreiten sich und halten sich dann hartnäckig, obwohl sie schlichtweg falsch sind. Und dazu noch verdammt gefährlich! Wir räumen auf mit den 7 schlimmsten Irrtümern.

Irrtum 1: Wenn das WLAN öffentlich ist, dann ist es ja sicher

Du setzt dich in ein Restaurant und wählst dich über einen WLAN-Hotspot ein. Um den Service zu nutzen, bestellst du dir aus Höflichkeit einen Kaffee und fragst nett nach dem Passwort. Das gehört sich so und ist eine sichere Sache, oder?

Falsch! Nur, weil du ein Passwort eintippen musst, besteht längst noch keine Garantie auf Datenschutz. Du nichts über die Menschen, die das WLAN mit dir teilen. Es ist nicht besonders wahrscheinlich, dass sich jemand zu erkennen gibt und sagt: Guten Tag, ich bin von Beruf Hacker. Und du so? Außerdem: Passwörter im Stil von Bäckerhuber123 und dergleichen sind sowieso nicht die sichersten. Es wäre unklug, ausgerechnet Onlinebanking und ähnlich private Dinge an öffentlichen Plätzen zu erledigen.

Ganz wichtig: Bitte speichere das Passwort des Restaurants keinesfalls auf deinem Gerät. Sonst kann es passieren, dass es sich von dir unbemerkt einloggt, wenn du an einem anderen Tag dort vorbei spazierst. Hacker haben eine Methode, mit der sie die WLAN-Liste manipulieren können. Das Gerät fällt auf das gefälschte Signal herein und landet im Fake-Netzwerk. Gut für den Halunken, schlecht für dich!

Irrtum 2: Ein kleines Netzwerk wird sowieso nicht gehacked

Das war einmal! Früher waren schwächere WLAN-Signale schwieriger zu finden und fielen seltener Angriffen zum Opfer. Zeiten ändern sich aber. Heute hält das die datenräuberischen Schurken nicht mehr davon ab, sich in das Netzt einzuhacken. Der technische Fortschritt hat schließlich auch vor Antennen nicht Halt gemacht, so dass sie nun sensibel genug sind, auch die „Kleinen“ zu finden. Vielleicht kennst du den Film 96 Hours? Dann weißt du schon, was wir meinen. Du brauchst dir also nicht die Mühe machen, dein eigenes Signal abzuschwächen. Das ist längst kein Schutz mehr und stört am Ende nur dich selbst, weil dein Empfang entsprechend schlecht wird.

Irrtum 3: Ein Hacker würde bei mir sowieso nichts Brauchbares finden.

Ach ja, so so, das ist ja interessant. Du hast nichts zu bieten, was jemanden interessieren könnte? Wie großzügig. Dann kommen wir morgen doch einfach mal unter dein Bett gucken, das geht doch sicherlich klar, oder? Was, du hast morgen schon etwas vor? Macht nichts, lasse deine Tür einfach angelehnt. Keine Angst, wir nehmen nichts mit, nichts liegt uns ferner. Wir bestellen nur ein bisschen was bei dem einen oder anderen Versandhandel. Brauchst du zufällig auch etwas? Du brauchst dich um nichts zu kümmern, die lästige Bezahlung übernehmen wir. Von deinem Konto, wenn du schon so nett bist. Irgendwo liegen doch sicher deine Unterlagen und der andere Kreditkartenkram? Danke, sehr gastfreundlich!
Keine Sorge, wir kommen natürlich nicht. Aber denke bloß nie wieder, dass deine Privatsphäre uninteressant wäre. Das sieht so mancher Hacker garantiert anders.

Irrtum 4: Mit dem Filter für MAC-Adressen gibt es nichts zu befürchten

Oje! Zwar lässt sich mit Hilfe einer Media Access Control-Adresse allerhand Schabernack anstellen. Aber im Grunde taugt das Tool nur innerhalb der Familie. Du kannst ein wenig den Kontrollfreak heraushängen lassen, indem zu deiner kleinen Schwester heute das Internet zudrehst und morgen dann deiner Mutter. Nach Belieben kannst du das Spielchen so weit treiben, bis dir eben jemand auf die Schliche kommt. Leider lacht sich ein echter Hacker darüber nur kaputt, zückt sein Analyseprogramm, macht seinen Job und ist mittendrin im heiß umkämpften Netz. Ups!

Irrtum 5: WLAN hacken? Das schaffen doch sowieso nur Profis!

Leider ist auch das ein Irrglaube. Das nötige Wissen, um eine WLAN-Verbindung zu kapern, besitzen nicht nur hochspezialisierte Insider. Das Equipment ist genauso schnell besorgt und schon kann der Angriff beginnen. Sehr beliebt ist die MITM, also Man-in-the-Middle-Methode, bei der ein Eindringling den Informationsaustausch im Netz beidseitig ausspionieren und beeinflussen kann. Bist du betroffen, merkst du davon erst einmal gar nichts!

Irrtum 6: Das Netzwerk ist verschlüsselt, da kommt niemand rein

Schön wär´s! Natürlich enthält diese These viel Wahrheit, denn schließlich ist eine Verschlüsselung dazu da, ausgetauschte Daten im Netz für Dritte unlesbar zu machen. Trotzdem solltest du dich nicht zu hundert Prozent darauf verlassen, dass sie als Schutz genügt. WEP-Verschlüsselungen können von Hackern schon seit geraumer Zeit minutenschnell geknackt werden. Auch mit WPA-Verschlüsselungen gab es nach einer Weile immer mehr Probleme dieser Art. Deshalb benutzt nun fast jeder WPA2, die bislang noch auszureichen scheint. Aber weißt du, wann auch bei dieser Version ein Profi Erfolg hat? Deshalb solltest du über diese Sicherheitshemen informiert bleiben und zusätzliche Maßnahmen ergreifen, wann immer es geht.

Irrtum 7: Die SSID ist aus, deshalb ist das Netzwerk unsichtbar

Vielleicht verstehst du bei dem Begriff SSID nur Bahnhof und glaubst folglich sowieso nicht an diese Theorie. Gut so, denn sie stimmt sowieso nicht. SSID bedeutet Service Set Identifier und ist einfach nur der Name deines Heimnetzwerks. Den kannst du selbst bestimmen, den voreingestellten Namen so belassen oder die Übertragung deaktivieren, wenn du dein WLAN einrichtest. Wenn du aber glaubst, es wäre dann nicht mehr auffindbar, dann irrst du dich. Ein Hacker lässt sich nicht davon abschrecken, dass er den WLAN-Namen nicht sieht und findet es trotzdem. Davon abgesehen: Wenn du Windows 7 oder oder höher installiert hast, erkennst du mit deinem eigenen Gerät übrigens auch namenlose Netzwerke. Fazit ist, dass du deinen Netzwerknamen zwar verbergen kannst, aber geschützt bist du dadurch noch lange nicht.

Sei clever und gib Cyberkriminellen keine Chance – 3 Tipps

Trotz der ganzen Gefahren solltest du dir nicht den Spaß am Surfen verderben lassen. Sei bitte einfach vorsichtig, gib im öffentlichen WLAN nicht deine wirklich sensiblen Daten preis und beherzige bitte folgende drei Tipps:

Tipp 1: Drum prüfe, wer sich mit dem Hotspot verbindet…

…Ob sich ein Falle dort befindet. Im Ernst: Hacker haben eine sehr perfide Technik, um in deinen Daten zu schnüffeln. Dafür müssen sie nichts tun, als selbst ein offenes Netz anzubieten. Damit du dich da drin nicht böse verfängst, solltest dich im öffentliche WLAN immer vergewissern, dass du im RICHTIGEN Hotspot eingeloggt bist und nicht im Honigtopf-Hotspot. Es ist also nicht die schlechteste Idee, die passwortgeschützten Verbindungen in einem Restaurant zu benutzen, wie in unserem ersten Beispiel.

Tipp 2: Lasse keine automatischen Verbindungen zu

Diesen Hinweis haben wir dir bereits im ersten Abschnitt gegeben, aber wir wiederholen ihn noch einmal, weil er unglaublich wichtig ist. Sei bitte auch vorsichtig mit deinen Apps auf dem Smartphone. Viele von ihnen bergen ein gewisses Sicherheitsrisiko, und zwar nicht nur im offenen WLAN, sondern generell. Was du also nicht mehr brauchst, solltest du besser ganz entfernen. Das schafft wieder Platz und dazu ein kleines bisschen weniger Angriffsfläche

Tipp 3: VPN an öffentlichen Hotspots immer einschalten

Im VPN-Tunnel bist du immer noch am sichersten vor Angriffen. Ein virtuelles privates Netzwerk ist also nicht nur Luxus, mit dem du zum Beispiel im Ausland kostenlos telefonieren kannst, sondern gehört tatsächlich auf jedes Smartphone. Die Dreistigkeit der Kriminellen kennt jedoch auch dort kaum Grenzen. Vergewissere dich beim Einloggen in das private Netzwerk an öffentlichen Plätzen aufmerksam, ob es sich nicht um eine Fälschung bzw. Phishing-Seite handelt. Sobald du jedoch bei deinem Provider eingeloggt bist, hast du das Höchstmaß an Schutz, das es heutzutage gibt.

 

Quelle: Norton.com


Erstellt am: 29. März 2019

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