Bisher waren Administratoren von Windows dazu verpflichtet, nach 60 Tagen ihr Kennwort zu ändern. Da gab es kein Pardon. Microsoft macht mit Windows 10 1903 aber Schluss damit. Denn Passwortänderungen sind längst nicht mehr so empfehlenswert in Sachen Sicherheit, wie gedacht.
Regelmäßig sein Kennwort zu ändern ist ein Muss, oder? Würde man glauben bzw. hat man lange Zeit geglaubt. Aber mittlerweile orientiert sich die IT-Szene mehr und mehr daran, dass Passwörter nur dann geändert werden, wenn es tatsächlich zu einem Leak o. ä. gekommen ist. In einem derartigen Fall heißt es aber natürlich schnell handeln.
Viele Gründe für das Beibehalten von Passwörtern
Warum dieser Sinneswandel? Wenn User dazu gezwungen werden, regelmäßig ihr Passwort zu ändern wird ihnen das schnell leid. Die nicht gerade sicherheitsverstärkende Folge sind meist schwache, unwillige Passwörter, die oft schon verwendet wurden oder überhaupt für viele Accounts gleichzeitig eingesetzt werden. Ganz schlecht! Besonders riskant wird es dann, wenn die User Passwortlisten führen – aber nicht mithilfe eines professionellen Passwortmanagers, sondern unter dem Mousepad oder in der Schreibtischlade gelagert.
Sämtliche Pflichten zur Passwort-Erneuerung gestrichen
All diese Gründe hat Microsoft zum Umdenken seiner Passwortphilosophie bewegt, wie der Konzern in einem Blogeintrag schreibt. Konkret hat das Microsoft seine Sicherheitsempfehlungen „Security Baseline“ für Windows 10 Version 1903 (19H1) und Windows Server 1903 geändert und dort sämtliche Passworterneuerungs-Pflichten („password-expiration policies“) gestrichen. Damit seien aber nicht die Sicherheitsstandards gemindert worden, Microsoft richtet stattdessen einen Appell an Unternehmen, sich selbst (bzw. Passwörter etc.) besser mit entsprechenden Maßnahmen zu schützen.
Was ist die Security Baseline?
Dabei handelt es sich um Sicherheitsempfehlungen, die Microsoft für Gruppen empfiehlt. Admins werden dort über Maßnahmen informiert, die Firmennetzwerke besser schützen können. Genau dort befand sich auch die Richtlinie zum Ändern von Admin-Kennwörtern nach 60 Tagen – im Sinne eines „maximalen Passwortalters“.
Es ist nun aber nicht so, dass Admins die Kennwörter ihrer Nutzer belassen MÜSSEN. Bei den Richtlinien handelt es sich ja nur um Empfehlungen. Das heißt, es ist auch weiterhin möglich, die Passwörter von Usern mit einem Ablaufdatum zu versehen.
Im Blogeintrag kannst du dich umfassend informieren und die Baseline auch im Detail lesen.
Quelle: zdnet.de; Foto: pixabay.com
Erstellt am: 7. Mai 2019