Stell dir vor, du hat dein ganzes Geld in Form von Kryptogeld angelegt. Und plötzlich verstirbt der Besitzer der Kryptowährungsbörse, wo auch dein Geld liegt. Prinzipiell egal. Es sei denn, nur er allein wusste das Passwort … Was klingt wie in einem Thriller ist jetzt scheinbar tatsächlich passiert. Nämlich beim Kryptomarkt QuadrigaCX. Niemand hat nun Zugang zu etwa 190 Millionen Dollar in Form von verschlüsselten Festplatten …
115.000 Kunden haben dem QuadrigaCX-Boss Gerald Cotton ihre Kryptowährungen anvertraut. Diese wurden verschlüsselt in einer sogenannten „Cold Wallet“ verstaut, die nicht mit dem Internet verbunden ist. Sie befindet sich auf einem Firmenrechner in Kanada. Jetzt scheinen die Besitzer vor dem großen Verlust ihres Geldes zu stehen. Denn der 30-Jährige ist überraschend bereits im Dezember verstorben.
Nur Cotton alleine kannte Passwort
Tragisch. Aber prinzipiell kein großes Problem. Wie Ars Technica berichtet, gibt es aber doch einen Haken. Denn der Verstorbene nahm es mit der Geheimhaltung und dem Schutz seiner Wallet ganz genau. So wusste nur er allein das Passwort. Und auch den Wiederherstellungsschlüssel hat der Mann mit ins Grab genommen.
Suche bisher erfolglos
Seine Witwe zumindest war beim Suchen nicht erfolgreich. Die von ihr eingeschalteten Experten sind der Sache zwar näher gekommen und nun in der Lage, Firmen-E-Mails des Verstorbenen zu sichten. Aber hier etwas herauszufinden ist wiederum schwierig, da verschlüsselte Mails sich à la Mission Impossible selbst eliminieren.
Keinerlei Sicherheitsvorkehrungen für den Fall des Falles
Wie sieht es mit einem Backup aus, fragst du dich? Sollte es geben. Bereits seit 2015 verpflichtend. Das war dem Kryptomarkt-Boss aber anscheinend egal. Somit wurde die Börse momentan stillgelegt. Niemand kann Transaktionen tätigen. Niemand kommt an sein Geld.
Handelt es sich um Betrug?
Klingt irgendwie absurd das Ganze. Und es kamen auch bereits Stimmen auf, dass es sich hierbei um Betrug handeln könnte. Es gibt anscheinend einige Unklarheiten rund um die Geschäfte von quadrigacx. Man munkelt von einem „Exit-Scam“, um mit dem Geld der Kunden fliehen zu können. Erwiesen ist noch nichts. Es bleibt also für die vielen Kunden noch Hoffnung, dass das Passwort geknackt wird – und dass das Geld nicht für immer verloren ist …
Quelle: golem.de; Foto: pixabay.com
Erstellt am: 5. Februar 2019