Diese Meldung der New York Times hat sicherlich bei Datenschützern auf der ganzen Welt für einen ordentlichen Schock gesorgt: Facebook möchte seine Messengerdienste zusammenführen. Facebook Messenger, Instagram, WhatsApp – allesamt unter einem Dach. Sämtliche Daten sollen zumindest intern zusammengeführt werden. Angeblich für eine optimierte Nutzererfahrung und mehr Sicherheit. Was das für unsere Privatsphäre und den Datenschutz heißt? Sicherlich nichts Gutes …
Auch wenn sie anders heißen: Instagram und WhatsApp gehören auch zu Facebook. Bereits bisher waren diese ein gefährliches Trio, was den Datenschutz betrifft. Denn selbst wenn du eigentlich nur einen Instagram-Account hast. Facebook kommt trotzdem an deine Daten. Diese Vorgehensweise soll mit den neuen Plänen von Mark Zuckerberg aber noch verschärft werden.
Von Milliarden User genutzt
Bei der Zusammenlegung der der größten Messenger-Dienste weltweit, die von Milliarden Usern genutzt werden, scheint es sich um ein Liebkind vom Facebook-Gründer selbst zu handeln. Das schreibt zumindest die New York Times. So soll Zuckerberg sich seit 2018 für ein Triumvirat stark gemacht haben. Was schon einmal intern nicht überall gut ankam. Sowohl die Instagram- als auch die WhatsApp Gründer sind nicht mehr Teil des Konzerns. Und auch andere Mitarbeiter liefen angeblich gegen die Pläne Sturm.
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alle Dienste
Was aber bezweckt Zuckerberg damit? Generell sollen die Apps weiterhin eigenständig agieren. Aber die Kommunikation soll über die Anwendungen hinaus funktionieren. Das heißt, im Hintergrund spielen alle drei vereint zusammen. So könntest du dich in Zukunft beispielsweise auch als Facebook-User mit einem WhatsApp-Nutzer in Verbindung setzen. Außerdem wäre die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung damit nicht mehr nur WhatsApp-Usern vorbehalten, sondern würde eben auch bei Instagram funktionieren.
„Die besten Messaging-Erlebnisse“ schaffen
Facebook verkauft das Ganze so: Es möchte „die besten Messaging-Erlebnisse schaffen, die möglich sind. Die Leute wollen, dass Messaging schnell, einfach, zuverlässig und privat ist.“ Außerdem wolle der Konzern, „mehr unserer Messaging-Produkte durchgängig verschlüsseln“. Man denke darüber nach „wie wir es einfacher machen können, Freunde und Familie über Netzwerke hinweg zu erreichen“.
Bis Ende nächsten Jahres will man mit der Zusammenlegung fertig sein. Einfach wird es aber nicht. Laut New York Times seien „Tausende“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter damit beschäftigt. Erschwerend kommt das Thema Verschlüsselung hinzu. Diese bei allen Diensten einzuführen wird nicht so leicht werden. Und es auch Widerstand von Seiten einzelner Staaten zu erwarten. Australien beispielsweise hat die Verschlüsselung ja Ende letzten Jahres verboten.
Facebook erhält noch mehr Daten
Klingt ja alles schön und gut. Mehr Sicherheit, einfachere Kommunikation etc. Aber wie wir wissen: Wenn Daten im Spiel sind, wird es riskant. Vor allem bei Facebook. Die Probleme für deine Privatsphäre fangen bereits bei der Registrierung an. Die drei Dienste verlangen dafür nämlich bei Weitem nicht dieselben Daten. Reicht bei Instagram eine Mail-Adresse und dein Namen aus, will WhatsApp auch deine Telefonnummer. Und Facebook ist sowieso der Gierigste von allen.
Datenschützer warnen vor Datenaustausch
Mit der Zusammenlegung seiner Dienste wird das soziale Netzwerk als noch mehr Daten von dir sammeln (und gar auch private Chats etc.?) Gerade in Europa mit der DSGVO wird sich Facebook sicherlich keine Freunde damit machen. Generell sind sich Datenschützer schon lange darüber einig, dass der ohnehin bereits bestehende Datenaustausch zwischen WhatsApp und Facebook ein Risiko für unsere Privatsphäre darstellt. Es gab diesbezüglich ja auch schon einige Klagen.
Kurz gesagt: Du solltest zukünftig noch besser auf deine Daten aufpassen, wenn es um Facebook und seine „Freunde“ geht!
Quelle: orf.at, derstandard.at; Foto: pixabay.com
Erstellt am: 29. Januar 2019