Eine Prüfung der beliebtesten kostenlosen VPNs im Google Play Store und im App Store von Apple hat leider einige Mankos zutage gebracht. Millionenfach für mehr Privatsphäre installiert, bieten die Apps ihren Usern oft alles andere als Schutz & Sicherheit.
Top10VPN hat sich der kostenlosen VPN-Apps angenommen und sie genauer untersucht. Denn nach den großen Apps wie Facebook und Snapchats zählen VPNs zu den am meisten gesuchten Apps auf der ganzen Welt. Das verwundert uns nicht. Schließlich sind (gute und vertrauenswürdige) VPNs der Schlüssel zu Anonymität und echter Privatsphäre im Netz. Umso wichtiger ist es, sich den VPN-Provider wirklich sorgfältig auszusuchen. Immerhin geht es um deine Daten – und deren Missbrauch, wenn es falsch läuft.
Kaum vertrauenswürdig
Die beliebtesten kostenlosen VPN-Apps wurden und werden von Millionen Usern installiert. Mit der Vertrauenswürdigkeit dieser Dienste sieht es aber schlecht aus, wie die aktuellen Forschungsergebnisse zeigen. Top10VPN hat sich die 20 beliebtesten kostenlosen VPN-Apps sowohl für iPhones als auch für Android angeschaut. Teilweise sind die Apps in beiden Stores unter den Top-Anwendungen. Deshalb ergab sich eine Gesamtzahl von 30 getesteten Apps.
Großteils aus China
Was hat die Untersuchung nun in harten Fakten ergeben? Nicht viel Gutes: Beispielsweise werden mehr als die Hälfte der Apps von geheimnisvollen chinesischen Firmen betrieben. Über diese Unternehmen lässt sich so gut wie nichts herausfinden. Pikant daran ist, dass nicht-regierungsfreundliche VPNs in China mittlerweile verboten sind. Es werden sogar Strafen für ihre Nutzung verhängt. Überhaupt herrscht strengste Internet-Zensur. Kostenlose VPNs, die genau aus diesem internet- und freiheitsfeindlichen Land kommen? Bedenklich …
Kaum Schutz der Privatsphäre
Außerdem fanden die Forscher heraus, dass der Großteil der kostenlosen VPN-Apps nur sehr wenig oder überhaupt keinen Schutz der Privatsphäre bieten. Nutzer-Support ist für sie sowieso ein Fremdwort. Obwohl die Apps über die Stores von Apple und Google vertrieben werden, bieten sie kaum Informationen zu den Verantwortlichen. Und die wenige vorhandene Info ist mit Fehlern durchsetzt. Viele der Unternehmen haben nicht einmal eine echte Internetpräsenz.
Jagd auf deine Daten
So kurz, so schlecht. Aufgrund dieser negativen Ergebnisse hat sich Top10VPN auch gleich noch die beliebtesten 150 VPN-Apps im Google Play Store vorgenommen. Und auch hier: katastrophale Zustände, die sich allesamt negativ auf deine Daten und deine Privatsphäre auswirken. Hinzu kommt die einfache Überlegung, welches Geschäftsmodell Anbieter kostenloser VPN-Apps verfolgen. Womit verdienen sie ihr Geld? Daten wäre hier ein heißer Tipp …
Wenn du dir den Outcome beider Studien in Verbindung mit diesen wirtschaftlichen Aspekten ansiehst, gibt es eigentlich nur eine richtige Entscheidung: Vertraue nicht auf kostenlose VPNs. Gib lieber ein bisschen Geld aus und sichere dir damit WIRKLICHE Privatsphäre und Anonymität. Deine Daten werden es dir danken …
Hier nochmals im Überblick die wichtigsten Ergebnisse der Studie:
- 86 % der Apps verfügen über inakzeptable Datenschutzerklärungen. Sie geben beispielsweise keinerlei Auskunft, wie Daten und Aktivitäten geloggt werden. Oder aber sie geben bekannt, dass sie den User tracken und die Daten an Dritte weitergeben (oft auch nach China). Meist handelt es sich um generelle Richtlinien, die nichts mit VPNs zu tun haben. Manche Dienste verfügen sogar über gar keine Datenschutzerklärung.
- 55 % der Datenschutzerklärungen wurden amateurhaft gehostet. Mit jeder Menge Werbung. Oder aber sie bestanden überhaupt nur aus Textfiles auf leeren URLs.
- 64 % der Apps hatten überhaupt keine Webseite.
Der Großteil der Unternehmen macht es dem User extrem schwer, ihren Standort oder ihre Besitzer herauszufinden. Bei einigen der Apps war es überhaupt unmöglich, den Provider festzustellen. - 52 % der Kundendienst-E-Mail-Adressen waren persönliche Accounts wie Gmail, Hotmail, Yahoo etc.
- 83 % der E-Mails an den Kundendienst wurden schlichtweg ignoriert.
Quelle: Top10VPN.com; Foto: pixabay.com
Erstellt am: 4. Februar 2019