Ende März soll der Brexit vollzogen werden. Ob geordnet oder ungeordnet ist noch nicht so ganz klar. Obwohl viele sich nach wie vor einen geordneten Brexit wünschen, stehen die Chancen hierfür denkbar schlecht. Über die Folgen eines derartigen Ausstiegs von Großbritannien aus der EU wurde schon sehr oft und hinreichend gesprochen und auch diskutiert. Diese bezogen sich jedoch meist auf die reale Welt. Aber was ist mit den Folgen für die digitale Welt? Verändert der Brexit auch das Internet und den Online-Handel? Die Antwort lautet ganz klar ja.
Es drohen deutliche Preisanstiege im Online-Handel
Alles deutet auf einen ungeordneten Austritt der Briten aus der EU in ein paar Wochen hin. Dies heißt im Klartext: Es gibt keine einheitlichen Regelungen mehr zwischen der EU und Großbritannien. Bisher verliefen die Handlungsbeziehungen reibungslos und ohne große Hindernisse. Dies würde sich ab April schlagartig ändern. Denn wenn Großbritannien nicht mehr in der EU vertreten ist, muss es genau so behandelt werden wie andere Nicht-EU-Länder. Dies bedeutet, es müssten Zölle erhoben und Kontrollen auf den Frachtwegen getätigt werden.
Das alles kostet Zeit und Geld. Dies schlägt sich demzufolge auch auf den Online-Handel nieder. Denn sämtliche Waren, welche aus dem Vereinigten Königreich kommen, müssen im Preis angehoben werden. Nur so können die höheren Versandkosten, Steuern für die Einfuhr in die EU und auch die damit verbundene Bürokratie bezahlt werden. Viele Online-Händler rechnen somit mit Umsatzeinbußen. Denn gerade hierzulande war die geschäftliche Beziehung mit Großbritannien auf dem Sektor des Online-Handels sehr eng.
Auch beliebte Plattformen sind betroffen
Doch nicht nur das Shopping im Internet ist vom Brexit betroffen. Auch Facebook, Instagram, Twitter & Co müssen sich Gedanken machen, wenn es zu einem ungeordneten Brexit kommt. Ein extra eingerichteter Ausschuss des britischen Parlaments hat diesbezüglich sehr deutliche Vorschläge unterbreitet, demnach es sozialen Plattformen wie Facebook in Zukunft nicht mehr so einfach gestattet sei, sämtliche Inhalte seiner Nutzer online zu stellen. Postet jemand auf Facebook also in irgendeiner Weise Inhalte, welche einen schädlichen Charakter haben, soll der Konzern dafür haftbar gemacht werden. Dies gilt auch für alle andere Kanäle in den sozialen Netzwerken. Laut dem Ausschuss sollen künftig Facebook und andere derartige Konzerne sämtliche Daten gegenüber der jeweiligen Aufsichtsbehörde offenlegen. Hier ist beispielsweise von Sicherheitsmechanismen die Rede, oder auch Algorithmen. Die von Facebook gewonnenen Informationen sollen künftig also genauso behandelt werden wie personenbezogene Daten.
Ob sich Großbritannien damit noch weiter vom Rest der Welt entfernt oder sogar eine Vorreiterposition für andere Länder darstellt, bleibt abzuwarten. Zudem ist noch nicht klar, ob es denn überhaupt zu diesen neuen Regelungen kommen wird. Denn im Moment sind die Briten voll und ganz mit ihrem Brexit beschäftig – und das wird auch noch eine Weile so bleiben.
Quelle: netzpolitik.org, computerbild.de; Foto: pixabay.com
Erstellt am: 13. März 2019