Absolute Privatsphäre und Kommunikation im Internet, die wirklich niemand belauschen kann: Diesem Ziel sind österreichische Wissenschaftler jetzt sehr viel näher gekommen. Die Forscher haben das allererste abhörsichere Quantennetzwerk realisiert, das eine komplett private Unterhaltung zwischen vier Nutzern ermöglicht – Überwachung ausgeschlossen!
Spionage und Überwachung stehen heute leider an der Tagesordnung – sei es durch Hacker, Geheimdienste oder andere Konsorten. Um diesen einen wirklich effizienten Strich durch die Rechnung zu machen, gibt es nicht viele Möglichkeiten. Eine davon ist die Quantenkryptografie, die auf physikalischen Gründen eine abhörsichere Kommunikation im Internet ermöglicht.
Abhörsichere Schlüssel durch Photonen
Die notwendige Technologie entstammt der hoch komplexen Quantenphysik: Zwei Teilchen können einen gemeinsamen Zustand bilden, der auch über Entfernungen aufrecht bleibt. Durch den Austausch einzelner Photonen können abhörsichere Schlüssel bei allen Parteien geschaffen und die Nachricht verschlüsselt und auf üblichem Wege übermittelt werden – denn ein solches Photon kann niemals fehlerlos kopiert werden. Das heißt, ein etwaiger Spion wurde sofort enttarnt werden.
Bisher nur mit 2 Teilnehmern möglich
Klingt gar nicht ohne, oder? Ist es auch nicht. Deswegen war bisher nur eine Kommunikation via Quantentechnologie zwischen zwei Parteien möglich. Darüber hinaus angelegte Versuche scheiterten. Bis jetzt! Denn das Team rund um Rupert Ursin vom Wiener Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der Österreichischen Akademie der Wissenschaften hat nun eine Möglichkeit gefunden, die im Wissenschaftsmagazin „Nature“ veröffentlicht wurde.
Abhörsichere Quantenkryptologie könnte für alle möglich werden
Das Team hat anhand einer zentralen Photonen-Quelle eine Netzwerkarchitektur geschaffen, welche die Quantenkryptografie für vier Teilnehmer ermöglicht. Jeder der Teilnehmer verfügt damit über die entsprechenden abhörsicheren Schlüssel und die Kommunikation ist damit nicht mehr belauschbar. Vier Teilnehmer ist aber nur der erste Schritt: „Wir sind damit in der Lage, neue Kommunikationspartner in das Quantennetzwerk zu integrieren – und zwar mit lediglich minimalen Eingriffen. Damit ist gezeigt, dass Quantennetzwerke Realität werden können – für Jedermann,“ so Ursin.
Derartige Quantennetzwerk könnten Geheimdiensten & Co zukünftig richtig große Steine in den Weg legen und deren Überwachung massiv beeinträchtigen. Hoch lebe die Wissenschaft!
Quelle: heise.de; Foto: pixabay.com
Erstellt am: 20. Dezember 2018